Immer mehr Menschen, ob in Deutschland, Europa oder weltweit, erkennen die zahlreichen positiven Aspekte und Chancen, welche die Elektromobilität für Mensch, Wirtschaft und Natur mit sich bringt. Vor allem Elektroautos etablieren sich, trotz einiger Startschwierigkeiten und Herausforderungen, langsam aber sicher immer mehr in der Bevölkerung.
Dennoch liest und hört man von vehementen Verteidigern der altbekannten wie auch vertrauten Diesel- und Benzinverbrennungstechnologie immer wieder, dass Elektroautos mit technisch mangelhaften Lithium-Ionen-Akkus und einer generell viel zu geringen Reichweite zu kämpfen hätten. Oder eben auch, dass sie im Vergleich zu den Autos der imaginären „guten alten Zeit“ wesentlich häufiger unter Autopannen oder Komplettausfällen leiden würden.
Daher ist es an der Zeit, mit den am häufigsten wiederholten Mythen gegenüber Elektroautos aufzuräumen und stattdessen die am häufigsten gestellten Fragen zu beantworten, was man tun kann und sollte, wenn man mit dem eigenen E-Auto wirklich einmal eine Panne haben sollte.
Die Starterbatterie ist die mit Abstand häufigste Ursache für Autopannen
Laut Pannenstatistik des ADAC für 2023 und vergleichbaren Aufzeichnungen ist die häufigste Ursache für Pannen und Probleme bei Elektroautos in Deutschland tatsächlich eine leere Batterie. Doch entgegen manchen Vorurteilen ist damit nicht etwa der primäre Lithium-Ionen-Akku eines E-Autos gemeint, welcher sich Kritikern zufolge nach nur einigen Kilometern Fahrt urplötzlich und ohne Vorwarnung entleeren könnte. Stattdessen ist die 12-V-Starterbatterie, welche auch ein zentraler Bestandteil von Autos mit Benzin- oder Dieselmotor ist, auch hier die primäre Ursache für Pannen und Probleme wie ein gescheitertes Starten des Fahrzeugs.
Diese unscheinbare Blockbatterie ist, wie auch bei den Verbrennern, allerdings absolut essenziell für den Betrieb eines Elektroautos. Das Prinzip dieser Blei-Säure-Batterien ist bewährt und günstig, allerdings sind diese ebenso dafür bekannt, dass sie sich teilweise sehr schnell entladen können. Das kann zum Beispiel nach längeren Phasen der Inaktivität passieren oder wenn etwa das Autoradio über zu lange Zeiträume genutzt wird, ohne dass sich die Batterie wieder aufladen könnte. Häufiger passiert es auch, dass die Scheinwerfer nicht korrekt ausgeschaltet wurden.
Auch bei einem E-Auto kann eine leere 12-V-Batterie mithilfe eines Überbrückungskabels oder einer portablen Starthilfe-Powerbank „wiedererweckt“ werden. Abhängig vom Modell des Elektrofahrzeugs kann sich diese unter dem Beifahrersitz, der Frontklappe, im Boden des Kofferraums oder auch unterhalb der Rückbank befinden. In jedem Fall sollte vorher, ob online oder in ausgedruckter Form, die aktuelle Gebrauchsanleitung des E-Autos konsultiert werden, um eventuelle Fehler und Probleme schon im Vorfeld zu vermeiden.
Leere Starterbatterie: Wie funktionieren Starthilfe und Überbrücken beim E-Auto?
Beim Überbrücken sollte zunächst das rote Kabel an den Pluspol der Batterien des „Spenderfahrzeugs“ und des liegengebliebenen E-Autos geklemmt werden. Anschließend wird das schwarze Kabel an einer Seite mit dem Minuspol des Spenders und an der anderen Seite mit dem Massepunkt des Pannenfahrzeugs verbunden. Scheinwerfer, Heizung, Gebläse und andere energieverbrauchende Elemente sollten vor der Überbrückung vollständig ausgeschaltet werden.
Beim Abklemmen gilt wiederum die umgekehrte Reihenfolge: Zunächst sollte das schwarze Kabel abgenommen werden und erst im Anschluss das rote Kabel an den Pluspolen der beteiligten Fahrzeuge.
Generell gilt auch bei E-Autos: Die 12-V-Blockbatterie verschleißt durch regelmäßigen Betrieb bzw. häufiges Fahren über zumindest mittlere Distanzen wesentlich langsamer als durch Stillstand und die Nichtnutzung der Batterie. Laut ADAC-Pannenstatistik für das Jahr 2022, bei welcher seit ihrer Premiere vor 45 Jahren erstmals auch vier rein elektrisch betriebene Autos berücksichtigt werden konnten, ist eine leere Autobatterie in 43,2 Prozent aller Fälle die Hauptursache bei Autopannen – sowohl bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor als auch bei Elektroautos.
Der Lithium-Ionen-„Hauptakku“ eines solchen Vehikels entlädt sich, im Gegensatz zur beschriebenen Starterbatterie, dagegen kaum von selbst. Mit einem gewissen Maß an Aufmerksamkeit und einem regelmäßigen Blick auf den Ladezustand des Akkus kann das Leerfahren grundsätzlich vermieden werden. Laut ADAC ist ein komplett leerer Akku nur in den allerwenigsten Fällen die Ursache für eine Panne mit dem E-Auto in Deutschland.
Die häufigsten Ursachen für Pannen laut ADAC-Statistik 2022
Laut der jährlichen Pannenstatistik des ADAC sind, direkt nach einer leeren beziehungsweise beschädigten Starterbatterie, defekte Reifen die zweithäufigste Ursache für Pannen. Darauf folgen der Generator, der Anlasser, das Bordnetz sowie die Beleuchtungsanlage. Die Unterschiede bezüglich der Pannenhäufigkeit im Vergleich zwischen Fahrzeugen mit Elektro- und mit Verbrennungsmotor sind hierbei allerdings kaum existent und liegen im Promillebereich. Quasi gar keine Unterschiede gibt es außerdem bei der Karosserie, dem Antrieb, den Bremsen und dem Fahrwerk des Autos.
Die primären Differenzen zwischen den neuen Elektroautos und den klassischen Verbrennern liegen in den Bereichen Motor / Hochvolt-System und Autoschlüssel / -schlösser. Letzteres ist unter anderem dadurch begründet, dass fortschrittliche E-Autos wesentlich häufiger mit kontakt- beziehungsweise „schlüssellosen“ Optionen zum Öffnen und Starten des Fahrzeugs ausgeliefert werden. Dementsprechend kommt es hier wesentlich seltener vor, dass sich Fahrer aussperren.
Dass der Motor beziehungsweise das HV-System eines rein elektrisch betriebenen Fahrzeugs für gewöhnlich weniger störungsanfällig und daher auch seltener Ursache für eine Panne ist, liegt unter anderem daran, dass die hier eingesetzten Motoren weniger komplex und technisch simpler aufgebaut sind als ein klassischer Verbrennungsmotor. Dank weniger mechanischer Elemente können damit auch weniger Teile verschleißen.
Sind Elektroautos anfälliger für Pannen als Verbrenner?
Vorweg: Das Problem bei dieser häufig gestellten Frage ist die (noch) fehlende Vergleichbarkeit zwischen E-Autos und Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Das Durchschnittsalter aller hierzulande zugelassenen Fahrzeuge liegt bei rund zehn Jahren. Mit steigendem Alter und Nutzungszeit / -distanz des Autos steigt allerdings auch die Wahrscheinlichkeit eines Defekts und damit einer Autopanne. Da die meisten Elektroautos in Deutschland allerdings noch wesentlich jünger als zehn Jahre sind, ist ein vollkommen objektiver und fairer Vergleich zwischen ihnen und Verbrennern zum jetzigen Zeitpunkt kaum möglich.
Das gilt besonders, weil E-Autos in der ADAC-Pannenstatistik für das Jahr 2022 überhaupt erstmalig berücksichtigt werden konnten. Ein wirklicher Vergleich wird also erst in den kommenden Jahren möglich sein und mit der Zeit immer präziser sowie auch fairer werden.
Allerdings kann bereits jetzt festgehalten werden, dass rein elektrisch betriebene Fahrzeuge nicht signifikant anfälliger für Probleme und Pannen sind. Die Vorbehalte, etwa in Bezug auf eine besonders hohe Fehler- und Ausfallquote der Lithium-Ionen-Akkus oder deren generell extrem geringe Leistung, sind letztlich nicht mehr als emotionale und irrationale Vorurteile ohne jegliche wissenschaftlich-statistische Basis.
GrienGo: Pannenfrei in die Welt der Elektromobilität und einer ausgebauten Ladeinfrastruktur in Deutschland
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Fahren. Laden. Grienen. Mach es einfach.